DELF 2017

Es gibt sie tatsächlich: Schülerinnen und Schüler, die freiwillig eine Sprachprüfung ablegen - und das auch noch am Wochenende. Es handelt sich jedoch nicht um irgendeine Prüfung, sondern um Delf („Diplôme d’études en langue française“). Dafür sind Kinder und Jugendliche schon einmal außerhalb der Schule bereit, sich hinzusetzen und Vokabeln zu pauken oder Präsentationen bzw. kleine Dialoge auf Französisch zu üben.

Und es sind viele Prüflinge: Insgesamt 29 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Waldstraße entschieden sich im Juni diesen Jahres für eine Teilnahme an der mündlichen und schriftlichen Prüfung, da man eigentlich nur gewinnen kann, Selbstvertrauen zum Beispiel. Sich einem Prüfungsgespräch, das von „echten“ Französinnen und Franzosen durchgeführt wird, zu stellen, erfordert ganz schön viel Mut, bereitet aber auf zukünftige mündliche Prüfungen in der Schule vor und zeigt einem oft, dass es schon viel besser klappt als vielleicht gedacht - und das bereits ab der 6. Klasse. Hier können sich die Französischanfänger der ersten Prüfungsstufe (A1) stellen, gefolgt von den Lernstufen A2, B1 und B2, die sich in der Dauer von ca. 1,5 auf bis zu 3 Stunden steigern.

Unter dem Begriff „DALF“ („Diplôme approfondi de langue française“) gibt es für die richtigen Profis unter den Schülern noch die Stufen C1 und C2. Aber die kommen nur selten vor, zumal schon die Stufe B2 zu einem Studium in Frankreich berechtigt, ohne dass man einen gesonderten Sprachtest absolvieren muss.

Eingeführt wurde dieses Sprachdiplom für Nichtmuttersprachler im September 2005 und jedes Jahr nehmen mehr und mehr „Waldis“, wie sich die Schüler des Gymnasiums Waldstraße selbst nennen, erfolgreich daran teil.

In alphabetischer Reihenfolge waren es diesmal:

Kompetenzstufe A1:

Baatz, Finja; Brauksiepe, Florian; Frase, Rebecca; Helfers, Lara Marie, Hövel, Lennart; Jakobs, Finn; Langenbrink, Philip; Siebert, Nikos; Spier, Maja; Suchan, Michel; Untiedt, Thies; Wiemers, Dominik; Wilkowski, Damio; Zehntmeier, Florian

Kompetensstufe A2:

Brandt, Linus; Ehlers, Cedric; Hill, Vivian; Mulitze, Sven; Steffen, Linnea; Tietz, Jonas

Kompetenzstufe B1:

Hackländer, Lisa; Heim, Charlotte; Heinermann, Joshua; Holzapfel, Laura; Suchan, Lotte

Kompetenzstufe B2:

Schekelmann, Laura; Brkic, Laetitia

Besonders hervorzuheben ist nicht nur die Gesamtleistung - alle teilnehmenden Kinder und Jugendliche haben beim ersten Versuch überzeugend bestanden - sondern auch das Ergebnis der folgenden Schülerinnen und Schüler, die in ihrer Kompetenzstufe jeweils die besten Punktzahlen abräumen konnten: Lara Marie Helfers und Maja Spier (83.00 Punkte in A1), Linus Brandt (92.5 Punkte in A2), Laura Holzapfel (89.5 in B1) und Laetitia Brkic (67.5 in B2).

Nächstes Jahr wird man übrigens an der Waldstraße aufpassen müssen: Nur allzu leicht kann man DELF mit DELE (Diploma de Español como Lengua Extranjera) verwechseln. Da zu Beginn dieses Schuljahres zwei Spanischlehrer fest an das Hattinger Gymnasium geholt werden konnten, ist es nämlich möglich, dass nächstes Jahr die ersten Prüflinge für diese iberische Variante des Sprachdiploms am Start stehen.

Informationen rund um DELF:

  • Das DELF („Diplôme d’études de langue française) und das DALF („Diplôme approfondi de langue française) sind international anerkannte Zertifikate für Französisch als zweite Fremdsprache.
  • Sie dienen als offizieller Nachweis für französische Sprachkenntnisse bei der Immatrikulation an einer Hochschule oder bei der Bewerbung für eine Arbeitsstelle in Frankreich, Belgien, Kanada und der Schweiz.
  • Die Diplome werden vom französischen Bildungsministerium („Ministère de l’Education Nationale“) ausgestellt.
  • Die einzelnen Kompetenzstufen sind:
    A1: Es wird getestet, ob der Teilnehmer einfachste Situationen verstehen kann und Grundkenntnisse vorhanden sind (nach einem Lehrjahr).

A2: Hier werden elementare Umgangsformen, die die Bewältigung des Alltags gewährleisten, abgeprüft (nach zwei Lehrjahren).

A3: Hier wird der Schritt weg von der elementaren bis hin zur selbständigen Sprachverwendung vollzogen. Hauptaugenmerk liegt auf dem flexiblen Sprachumgang in alltäglichen Situationen (nach fünf Lehrjahren).

A4: Man prüft den unabhängigen Sprachgebrauch und verlangt eine schlüssige Argumentation, sprachliche Gewandtheit sowie ein ausgeprägtes Sprachbewusstsein (gymnasiale Oberstufe).

  • Jede Prüfung beinhaltet einen schriftlichen sowie einen mündlichen Teil. Der Schriftliche umfasst das Hörverständnis, das Textverständnis sowie den schriftlichen Ausdruck. Der mündliche Part prüft den mündlichen Ausdruck.
  • In jedem Prüfungsteil muss die Mindestpunktzahl von fünf Punkten und insgesamt müssen mindestens 50 von 100 Punkten erreicht werden.

Zurück