Ist in der Gänseleberpastete auch wirklich Gänseleber?

Dies war eine der Fragen, denen der Q1-Biologie-LK am 8. November 2016 mittels des praktischen Einsatzes gentechnischer Methoden nachging. Im Laborgarten des Heisenberg-Gymnasiums in Dortmund extrahierten die Schüler und Schülerinnen DNA (die Erbsubstanz Desoxyribonukleinsäure = desoxyribonucleic acid), vervielfältigten spezifische DNA-Abschnitte mittels der Polymerasekettenreaktion (PCR=Polymerasechainreaction) und trennten DNA elektrophoretisch in einem Agarosegel auf. Auch lernten sie die recht neue DNA-Chip-Technologie kennen, mittels derer viele DNA-Proben gleichzeitig in kurzer Zeit auf das Vorhandensein spezifischer Sequenzen untersucht werden können. Diese Methode wird z. B. auch in der Lebensmittelüberwachung eingesetzt. Bei all diesen Methoden ist große Sorgfalt, Geschick und eine ruhige Hand beim Pipettieren kleinster Volumina gefragt. Die Hand zitterte zwar anfangs in Anbetracht der Aufregung bei einigen Schüler/innen, aber hinterher waren manche schon Profis. Neben Informationen bspw. zur Funktionsweise eines Heizblocks für die PCR, der innerhalb kürzester Zeit seine Temperatur ändern kann, erhielten die Schüler/innen auch einen Einblick ins Arbeitsfeld eines/r biologischtechnischen Assistenten/in und in den nicht mehr wegzudenkenden Einsatz von Computertechnik in der Molekularbiologie. Auch Curioses gab es zu hören. So erfuhren die Schüler/innen, dass die gezielte Suche nach einem scheinbar sehr `reisefreudigen Massenmörder`, in der Erkenntnis endete, dass man die ganze Zeit der falschen DNA-Spur einer Fabrikarbeiterin, die an der Produktion der Wattestäbchen beteiligt war, mit denen man die DNA-Proben nimmt, gefolgt war. Nun, wie ist die Ausgangsfrage zu beantworten? Ja, es ist tatsächlich Gans ist in der Gänsepastete, aber auch Huhn und Pute. Spuren von Schwein können aber auch vorkommen, wenn z. B. die Maschine zur Herstellung der Pastete zuvor Schweinefleisch verarbeitet hat. Insgesamt war es für die Schüler/innen ein gelungener und erfahrungsreicher Praxistag.

Zurück