Die Anfänge

Bereits seit dem 7. November 1990 gibt es eine offizielle Schulpartnerschaft zwischen dem Gymnasium Waldstraße in Hattingen und dem „II. Liceum Ogólnokształcące im. J. Matejki" in Siemianowice. Diese Stadt besitzt ca. 60.000 Einwohner und liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Katowice (Kattowitz).

Durch Zufall entstand durch einen Lehrer, Herrn Joachim Rinke, das heutige Austauschprogramm. Herr Rinke wollte in den Herbstferien 1989 Freunde in Polen besuchen. Der damalige Direktor Dr. Esser bat ihn doch einmal vor Ort nach einer Schule zu suchen, die an einem Austausch mit dem Gymnasium interessiert sei.

Es fand sich schon Ende November 1989 eine Schule, an der bereits vor dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems das Fach Deutsch unterrichtet wurde und deren Schulleitung sehr an einem Austausch interessiert war: Das „II. Liceum Ogólnokształcące im. J. Matejki" in Siemianowice, übrigens wie das Gymnasium an der ulica Leśna (= Waldstraße) gelegen.

Bereits im Februar 1990 besuchte eine kleine Delegation das Gymnasium Waldstraße, um sich vor Ort ein Bild über die Schule zu machen. Ende April fuhren zwei Kollegen zum Gegenbesuch nach Siemianowice, um Einzelheiten für einen ersten Austausch zu besprechen. Ein Jahr später war es dann soweit:

Vom 16. - 28.03.1991 waren Schülerinnen und Schüler aus Siemianowice zusammen mit ihrer Begleitlehrerin in Hattingen an der Waldstraße und noch Ende August startete eine Hattinger Gruppe zum Gegenbesuch. An dieser ersten Begenung nahmen auch über 40 Mitglieder von Chor und Orchester der Schule teil, die in Begleitung von Frau Kenter, Herrn Deis und Herrn Wolf in Siemianowice und Opole vielbeachtete Konzerte gaben und die Oper „Wettstreit der Instrumente" zur Aufführung brachten.

Der Austausch heute:

Mittlerweile haben viele weitere Schüleraustauschmaßnahmen stattgefunden, auf die alle Beteiligten gerne zurückblicken, weil sie mit nachhaltigen Eindrücken (z.B. das Salzbergwerk Wieliczka, ein Altstadtbesuch in Krakau oder das KZ Auschwitz) und unvergesslichen Erlebnissen während der zahlreichen Gruppenbegegnungen verbunden waren.

Besuch und Gegenbesuch sind bewusst so gestaltet, dass die jeweiligen Gäste privat in den Gastfamilien der Austauschpartner wohnen, um so den normalen Lebensalltag ihrer etwa gleichaltrigen Gastgeber kennenzulernen. Dahinter steht das Ziel, durch persönliche Kontakte (noch) bestehende Vorurteile aufzubrechen und so die Aussöhnung mit unseren östlichen Nachbarn auf der untersten Ebene - sozusagen von Mensch zu Mensch - etwas voranzutreiben.

Herr Rinke hat die Leitung von Anfang an bis 2011 übernommen. Seit 2012 wird der Austausch von Frau Kratzert und Frau Krüger geführt.

Sponsoring

Getragen und finanziert wird der Austausch in erster Linie durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk:http://www.dpjw.org. Es handelt sich hierbei um ein offizielles Regierungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen.

Für die Schülerinnen und Schüler, die am Austausch teilnehmen möchten, entstehen ausschließlich Kosten für den Flug und etwas Taschengeld.